2011 – Ostern – England (noch ohne Bilder)

Freitag, 08.04.11

Hannover im Regen. Meine Motivation für den Englandurlaub schwindet mit jedem Tropfen. Aber Ralf und die Kinder wollen nach Cornwall. Da helfen nur noch drastische Mittel. Per Telefon buche ich kurz entschlossen die Fähre Calais Dover für den 18. und nach einigen Schwierigkeiten kann ich bei Traveling Britain in Detmold auch den English Heritage Overseas Pass ordern. Der Voucher soll dann noch vor nächsten Samstag da sein. Na, lassen wir uns mal überraschen.

Freitag, 15.04.11

Die Tickets sind da und Heute in der Post war auch der ersehnte Voucher. Lidl und Aldi sind leer gekauft. Jetzt bleibt nur noch das Problem mit der Kleidung. Ich habe keine Ahnung, was ich einpacken soll. Also kommt vom Wollpulli bis zur kurzen Hose alles mit. Abends um 22°° bin ich fertig. zwar noch nicht endgültig mit dem Packen, aber dafür mit den Nerven.

Samstag, 16.04.11

10°° mit einer Stunde Verspätung starten wir vom Verlag, wo wir mein Auto geparkt haben. So zumindest der Plan. Wäre da nicht Dodo und die Frage nach den Kuscheltieren. Die stehen zu Hause im Kinderzimmer. Super!!! Also doch nicht zur Autobahn, sondern zur Rettung der Kuscheltiere wieder zurück nach hause. Kuschies einfangen und auf geht´s. 1 1/2 h später geht es endlich los. Um 16°° haben wir noch 300 km vor uns und beschließen, bevor wir wieder durch Belgien irren und keinen geöffneten Campingplatz finden, schlafen wir lieber hier in den Niederlanden. Eben fällt mir siedentheiß ein, dass ich Ralfs kurze Hose zum Duschen vergessen habe. zum Glück fahren wir an einem Sportgeschäft vorbei und diese Panne ist innerhalb von 10 Minuten behoben. Wir landen auf dem Camping De Paal bei Blade. Hier gibt es sogar einen Indoorpool und Papa erbarmt sich der Kinder und geht mit ihnen schwimmen. Derweil koche ich Gulasch mit Reis und nach ein paar Runden MauMau verschwinden die Kinder schließlich in ihr Zelt.

Sonntag, 17.04.11

Die Sonne scheint und die Laune ist gut. um 15°° sind wir auf dem Campingplatz Les Erables in Escalles, wo wir den restlichen Tag damit verbringen in der Sonne zu sitzen und darüber nach zu grübeln wo wir morgen hin fahren.

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England ist nämlich nicht da!!!! Da wo England sein sollte, ist „Das Nichts“. „Hilfe, Bastian rette Phantasien, rette England und rette uns“.

Montag, 18.04.11

Die Nacht war ruhig und der Morgen ist gut. Die Sonne scheint und es verspricht ein schöner Tag zu werden zu mindestens hier. In England ??? Bastian hat versagt. England ist im Nichts versunken. gegen 10°° sind wir an der Fähre. viel zu früh. aber, das stört P&O nicht. Kurzerhand fahren wir schon um 10²° (MEZ) statt um 12.10 Uhr. und sind somit schon um 10.²° (GMT) in England, wenn die Fähre es denn findet. Aber wir sind mutig und fahren an Bord. Die Überfahrt ist sehr angenehm und ruhig. Dann, um 10°° ist es endlich so weit, aus dem Weiß des Nebels tauchen zuerst ganz zaghaft, dann langsam deutlicher die Klippen von Dover auf. (wurde ja auch Zeit, wir legen in 10 Minuten an) Da wir richtig schnell waren sind wir schon 20 Minuten nach unserer Abfahrt in Frankreich durch die Englische Zollkontrolle. Nein, es gibt immer noch keine Überschallfähren, und das ist auch keine Zauberei, das ist schlicht und ergreifend Greenwich Mean Time. Prima, da lohnt sich sogar noch eine erste Besichtigung. Also links fahren, links fahren Papa macht das prima! Und das Wetter ist auch prima. Wir sind in England und die Sonne scheint ohne Ende. Wir wollen zu Dover Castle links fahren. Ralf fährt links und wir sehen das Schild „keine Fahrzeuge über 2 m Höhe und Breite“ zu spät und er muss das ganze rückwärts, links wieder runter fahren. ein Stück weiter den Berg rauf gibt es noch ein unscheinbares Schild zu einem Besucherparkplatz. das sehen wir aber erst, als wir links dran vorbei gefahren sind. Also den Berg rauf, drehen und erstmal mit Blick auf den Hafen Mittag essen. Dann ein neuer Anlauf. Hier gibt es nicht nur einen kostenlosen Parkplatz, sondern auch einen kostenlosen Busservice zum Castle.

Dort tauschen wir unseren Voucher und „sparen“ so die ersten 41,50 Pfund. Das Castle ist ausgesprochen schön. Die Räume des High Towers sind mit “ nachgemachten“ Möbeln und Wandbehängen eingerichtet und Hologramme erzählen vom Leben im Mittelalter. Dadurch wirkt alles lebendig und weil es nicht wirklich alt ist, darf man es auch anfassen. Später besichtigen wir auch noch die geheimen Kriegstunnel. Super, ich liebe alte Tunnel unter alten Burgen. Aber das Ganze ist ja noch zu toppen. um 13.³° besichtigen wir das geheime Lazarett. Wieder in Tunneln unter der Burg befindet sich ein ehemaliges Lazarett aus dem 2 Weltkrieg und um den ganzen Leben einzuhauchen wird man mit Tönen, als wäre das Lazarett in Betrieb beschallt und in der Kantine und der Küche riecht es sogar nach komischen englischen Essen (würg) Herzallerliebst. Besonders die simulierten Bombenangriffe machen Larissa und mich glücklich. Ich liebe Tunnel! Besonders wenn das Licht ausgeht und alles wackelt! Von daher sind wir auch absolut nicht traurig, dass wir nur einen Teil der Tour machen können, weil ein Teil der Tunnel gerade renoviert wird. Schließlich geht es per Busshuttle wieder zurück zum Wohnmobil und dann zum Black Horse Campsite Club in Densole, wo wir den Rest des Abends einfach faul in der Sonne sitzen.

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Dienstag, 19.04.11

Wir sind früh wach, die Sonne scheint und es verspricht ein richtig schöner Tag zu werden aber wir müssen erst einmal links herum um London fahren. Ziemlich öde! Gegen Mittag erreichen wir Stonehenge. Dummerweise ist die Zufahrt zum Parkplatz gesperrt und es herrscht das absolute Chaos. Alternativ parken die Autos in einem Feldweg. Ralf versucht das auch. Böser Fehler! das Ergebnis ist, wir fahren ca. 2 Meilen auf einem Feldweg mit tierisch tiefen Fahrspuren und rechnen jeden Moment damit, dass unser armes, altes Wobi gleich einfach zusammenklappt. Irgendwann erreichen wir dann aber doch wieder eine Straße und dank Ralf und seinem Navi finden wir den Hintereingang zum Parkplatz und können bei strahlender Sonne um Stonehenge rumtickeln. Wieder 19.50 Pfund und 3 Pfund Parkgebühr „gespart“, dank des Heritage Pass. Von hier aus geht es noch nach Old Sarnum, wo wir das erste mal wirklich sparen.
Hier hat neben der alten Festung einmal eine Kirche gestanden, die bei ihrer Einweihung durch ein Unwetter zusammengebrochen ist. Das hat Ken Follet als Vorlage für „Die Säulen der Erde genommen. Danach geht es zum Sandy Balls Campingplatz. Der ist voll! Ups was nun? Ich telefoniere und bekomme einen Platz auf dem Red Shoot Camping Park, aber wir müssen schnell kommen. Leichter gesagt als getan. Der Platz liegt irgendwo im Nirgendwo, das GPS funktioniert nicht und wir sind reichlich genervt. Da hilft nicht einmal die wirklich schöne Landschaft und die frei laufenden, wilden Ponys begeistern zwar die Kinder, aber den links fahrenden Papa nicht wirklich. Im Auto haben wir, da der Kühlschrank aufgeht dann auch noch frei laufenden Käse was mich auch nicht wirklich glücklich macht, aber, wir haben es eilig. Da soll der Käse halt weiterlaufen.
Schließlich finden wir den Platz doch noch. Der Platz ist klein und mit 28,- Pfund nicht wirklich billig. Das Zelt soll 10,- Pfund extra kosten, das lassen wir dann doch mal. Neben uns sind Schafe. BÄÄH BÄÄH. Aber wenigstens ist das Wetter super und wir haben einen Platz zum Schlafen. (Wenn wir dann schlafen können, BÄÄH und MUH Rindviecher sind auch da.)

Mittwoch, 20.04.11

Trotz BÄÄH und MUH haben wir gut geschlafen und sind schon früh wach. Um 9°° ist alles fertig und wir starten. Weit kommen wir aber nicht. jetzt müssen erst einmal die wilden Ponys bestaunt werden. Auch wenn Dodo das Ganze nicht so ganz geheuer ist und er recht schnell wieder ins Auto verschwindet. Weiter geht’s nach Cern Abas. Vorher besichtigen wir noch schnell einen einheimischen Lidl, dann geht es wirklich los. Wieder strahlt die Sonne vom leuchtend blauen Himmel und es ist herrliches T-Shirt-Wetter. Leider führt uns das Navi sehr direkt nach Cern Abas. Will sagen, mitten durchs Dorfzentrum. Das wäre ja auch alles nicht so schlimm, wenn da nicht der Bierlaster und ein schlecht geparkter Pkw im Weg wären. Also erstmal Deathlock. Warten, warten, warten. Nach ca 10 Minuten hat der Lastwagenfahrer ein Einsehen und parkt um und weiter geht es. Am View Point des „Naked Giant“gibt es lecker Ravioli für Ralf und Larissa und Spagetti Bolognese für Dodo . Dann geht es weiter Richtung Exeter. Es ist auf den Campingplätzen rappeldicke voll und nach unseren Erfahrungen von gestern Abend beginnen wir lieber sehr frühzeitig damit einen Schlafplatz zu finden. Bei Woodbury soll es einen Campingplatz geben. Die Sache ist nur die, dass wir Woodbury nicht gleich finden. Nach einer 1/2 stündigen Odyssee stehen wir vor dem Castle Brake Holiday Park. Das ist zwar nicht der aus dem Campingführer. Aber das ist egal. Es gibt auch tatsächlich noch einen Platz mit Strom. Den nehmen wir dann auch gleich. Alles ist gut. Ralf rettet gleich noch eine junge Engländerin und einen älteren Engländer, der früher mal in Deutschland gelebt hat. Die beiden versuchen verzweifelt ein Quechua zu „falten“. Da macht Ralf den „Helden“. Ein beherzter Griff, eine elegante Drehung und das Zelt ist zusammengefaltet. Da ist sogar verziehen, das Ralf nicht weiß, wo Menden ist. da hat der Engländer doch früher gewohnt. Der Platz ist schön, die Sonne scheint, Der Grill grillt (mit irre praktischen Grillkohletüten von Lidl. 1kg Grillkohle in einer Tüte, Tüte anzünden, 15 Minuten warten, fertig) Leider meint unsere englische Nachbarin ihr Baby schütteln zu müssen, woraufhin ich sie anbrüllen muss. aber sonst ist, wie gesagt, alles gut. Vor allem gibt es hier weder BÄÄH noch MUH, aber dafür gibt es hier ein Familienbad mit BADEWANNE.

Donnerstag, 21.04.11

Wir starten ins Dartmoor. Dartmoor, die regenreichste Gegend Englands, ich glaub ich bin im falschen Film. Die Sonne scheint. Wir stoppen am ersten Parkplatz und gehen zu einem kleinen Moorbach. Dann heben wir noch mal schnell einen Cache in einen Ginsterbusch und fahren weiter zur Klapper Bridge, einer Steinbrücke aus der frühen Eisenzeit. Hier gibt es auch gleich erstmal Mittag. Meat Pasties und Sandwich. Auf unserem Weg weiter nach Looe treffen wir dann frei laufende Ponys und dank der Möhren (eigentlich für die Chinanudeln) wird eins auch gleich unser bester Freund. Das Problem ist nur, das Pferdchen hat uns dann gleich so lieb, das es am liebsten mit ins Auto will. Aber dank einer weiteren Flugmöhre können wir unseren Weg dann doch pferdchenlos fortsetzen. Bei Looe tanzt der Bär. Also schnell wieder raus und weiter. 1 1/4 Meile hinter Looe werfen wir dann den Anker und checken auf dem Tencreek Holiday Park ein. Ruhiger Platz mit Innenpool für 22,- Pfund.
Es ist aber noch früh am Tage und so stapfen wir los zur Talland Beach. 20 Minuten steil bergab. Aber dafür ist die Bucht schön. Es gibt zwar keinen richtigen Sandstrand aber dafür jede Menge Steine zum Klettern. Gegen 18°° Machen wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz und weil der direkte Weg so steil ist, beschließen wir es über den Coastle Path zu versuchen. Böser Fehler, oder auch nicht. Es gibt nämlich keine Verbindung zum Campingplatz. Dafür gibt es herrliche Aussicht. Nach 1 1/2 h erreichen wir Hannafore, einen verschlafenen Vorort von West Looe und kurz darauf sind wir dann in West Looe. Leider gibt es hier nirgends wie erhofft Fish&Chips aber dafür erbarmt sich nach dem dritten Versuch ein Taxifahrer unserer und fährt uns, obwohl er eigentlich Feierabend hat für 5,-Pfund zum Campingplatz. Da startet Ralf in der Bar einen neuen Fish&Chips Versuch! Wieder ohne Erfolg. Also gibt es Erbsensuppe mit Würstchen. Ein Hoch auf die Futterdosen aus der Staukiste. Ich bin begeistert, ich kriege einen dicken Rotz, das kann ja eine heitere Nacht werden.

Freitag, 22.04.11

Ich habe eine dicke fette Erkältung, aber trotzdem recht gut geschlafen. Trotzdem mag ich um 8°° nicht aufstehen. Nächster Versuch 9³° Ich kugele mich aus dem Bett. Die Kinder sind auch schon wach und beschließen im Shop nach Baked Beans und Ham zu gucken. Voll Begeisterung sind sie kurz darauf mit ihrer Beute zurück und es gibt ein dickes fettes englisches Frühstück.
So gestärkt starten die Kids mit Papa dann zum Pool, während ich mich und das Auto in Ordnung bringe. Beim Auto klappt das wohl, bei mir? Keine Change. Ich fühle mich schlichtweg furchtbar. Also sage ich Mittags an der Rezeption Bescheid, das wir noch bleiben. Kurz darauf fängt es dann an zu regnen also ist erstmal faul sein angesagt. Papa klettert in den Alkoven und ich beschäftige mich mit der Post. Die Kids lesen und daddeln im Zelt. Das Wetter ist das erste mal richtig englisch (oder halt Aprilwetter). Regen und Sonne im Wechsel. Als Ralf 2h später aus den Tiefen des Alkovens wieder auftauch behauptet er gar nicht geschlafen zu haben, dann möchte ich mal wissen was da so geschnarcht hat. Auf dem Platz ist es zusehend voller geworden. Da möchte ich mir gar nicht vorstellen wie es wo anders zum Teil aussieht. Also beschließen wir hier erstmal unser „Hauptquartier“ auf zu schlagen und von hier aus Tagestouren zu machen. Leider nervt Dodo immer noch (trotz des Wetters), er will zum Strand. Tolle Idee. Es schüttet zwar nicht aber es gibt immer wieder kleine Schauer, trotzdem lässt sich Ralf erweichen und geht mit den Beiden los, während ich mich mit dem Reisebericht beschäftige und meine wehe Nase pflege. Irgendwann geht der leichte Regen in fröhliches Pladdern über, das treibt dann sogar meine Lieben zurück zum Auto und kaum sind sie da, ist der Regen vorbei. Also den Grill raus. Kaum brennt die Grillkohle regnet es wieder. Tolles Spiel Dominik mutiert zum Schirmständer (Regenschirm). Sonst gibt es nichts Gegrilltes, sondern Gewässertes. Schließlich ist das Fleisch unter dem Regenschirm gar und der Regen vorbei. Leider ist der Abend noch nicht vorbei, da fehlt noch das obligatorische Spiel. Neben uns ist ein Idiot mit einem tätowierten T5 “ eingezogen“ der uns jetzt freundlich mit „WUM WUM WUM“ beschallt, das macht unsere Nerven und Ralfs Laune nicht besser. Heute steht Cluedo HP auf dem Programm. Ralf will nebenan zum Attentäter werden, die Musik nervt wirklich extrem. 22°° Die Musik ist aus. wir sind gerettet. Jedenfalls fast. Zwischen uns und der Rettung steht noch Harry Potter. Trotz Brummschädel und Rotznase gewinne ich das Spiel schließlich. Ich bin halt hoch motiviert. Ich will ins Bett.

Samstag, 23.04.11

7°° Der Wecker klingelt, die Sonne scheint, die Nase läuft. Ich hechte mich aus dem Bett und schalte die Kaffeemaschine ein. Ich liebe meine Kaffeemaschine. (Die ist neu! Bisher mußte ich altmodisch filtern!) Zurück ins Bett. 6 Minuten später ist der Kaffee fertig und ich bin glücklich. Also Haare waschen, Kinder wecken, zusammenpacken, halt so das Übliche. Wie üblich wird auch englisches Frühstück gewünscht. Kein Problem! es ist doch ein Leichtes mit zwei Gasflammen und zwei mickerigen Pfannen für 3 Personen englisches Frühstück zu zaubern. Also Larissa ordert Rührei, Toast und Bohnen. Ralf mag Spiegelei (schön glipschig) Toast, Bohnen und Schinken. Dominik nimmt das Gleiche wie Ralf, aber die Eier bitte von beiden Seiten gebraten. Ich nehme einen Kaffee, schwarz, ohne alles. Das ist leicht. der Rest erfordert doch eine gewisse Logistik, da ja auch noch der Toast auf einer der zwei Gasflammen zubereitet werden muss. Aber Hotel Mama ist fast perfekt und so sind 10 Minuten später alle glücklich. Larissa geht abwaschen, dann geht es los. Wir wollen nach Tintagel. das Navi ist super. Es führt uns zielstrebig auf die kleinsten Straßen. Das heißt dann hier „Single Track“, die unser Wobi saugend aufnehmen. Bei Bodmin ist dann mal wieder Schluss mit Lustig. Das Navi möchte uns kreuz und quer, völlig ohne Verstand durch die viel zu engen, viel zu steilen Straßen lotsen. Das wollen wir aber nicht, also das Laptop angeschmissen und nochmal das Ganze. Mit dem GPS über das Laptop ( Heute ist es tatsächlich da) geht es dann problemlos. Zumindest eine Zeit lang. Jetzt kommt nämlich der Nebel. Wie es sich für England gehört, ist er plötzlich einfach da und die Landschaft einfach weg. Bis Camelford geht ja auch alles gut. Danach irren wir wieder mal auf „saugenden“ Straßen irgendwo durchs Nirgendwo. Aber schließlich und endlich erreichen wir Tintagel, parken und irren auf der Suche nach Mittagessen „to Take away“ los. Wir finden King Arturs Arme, King Arturs Head (Larissa meint, Hier kann man sich aus den Pubs einen ganzen King Artur basteln) aber kein Fish und Chips, nur Pasties und die wollen wir nicht. Also zurück zum Wobi und Sandwiches und French Toast eingeworfen. Dann ein neuer Versuch wir stapfen los, aber irgendwann sieht es komisch aus. Es ist zwar 14 Jahre her, das Ralf und ich hier waren. aber erscheint uns doch eher unwahrscheinlich, dass sie den asphaltierten Wanderweg von damals in einen matschigen Weg zwischen Campingplatz und Pferdestall geändert haben. Also umdrehen und einen dritten Versuch starten. (Ich frage mich nur, wann die Deutschen, die uns nachgelaufen sind, merken, dass sie hier falsch sind. Die haben uns, als wir stehen geblieben sind, überholt und sind brav weiter gegangen.)
Wir finden jedenfalls gleich darauf den richtigen Weg und nach einmal steil Berg ab und einmal steil Berg auf auch endlich Tintagel. Zuerst geht es aber zu Merlins Cave. Da steht noch ziemlich viel Wasser drin und Larissa und ich beschließen, das ist wohl eher Merlins Badezimmer, Dann klettern wir die Treppe rauf zum Castle. Hier findet Larissa viele spanende Orte. Merlins Tümpel, Merlins Ferienwohnung (ein kleiner Tunnel), Merlins dies und das… Ich finde auch was. Merlins Nervensäge. Die ist blond und heißt Larissa. Aber, es sind wohl komische Schwingungen hier, die die Leute Kirre machen. Hier turnt noch eine Deutsche Frauengruppe herum, die sich in komische Tücher hüllt und noch mehr komische Tücher auf den Klippen flattern lässt. Dazu gibt es dann auch noch Gesangseinlagen (zwar richtig gut, aber ich finde es doch eigenartig mich in eine Ruine zu stellen und Lieder zu trällern. Dafür kommt aber plötzlich die Sonne durch und der Nebel verschwindet eben so schnell wie er gekommen ist. Jetzt zeigt sich Tintagel doch noch von seinen besten Seite. Wir gehen noch mal runter zum Strand und dann gibt es lecker Cream Tea. Tee mit Milch und kleine Küchlein mit Erdbeermarmelade und einem Topping aus Cornischer Sahne. Frisch gestärkt stapfen wir den Berg wieder rauf zum Ort. Die 5 Pfund für den Rover Shuttle Service können wir uns wirklich sparen. Das sehen die Kid´s allerdings anders und betteln „Nimm mich mit!“ sobald der Rover in Sicht kommt. Sogar wenn er gerade nach unten fährt. Der Roverfahrer freut sich jedesmal. (Nimmt sie aber nicht mit.) Larissa versucht ihr Glück auch noch bei einem Baum und einem Zaun. Keiner nimmt sie mit. Dumm gelaufen, oder in diesem Fall, selbst gelaufen. Den ganzen Berg rauf. Oben angekommen, klettern wir ins Wobi und fahren gen Looe. Gegen 18³° erreichen wir die Weggabelung Looe/Polpero. Ralf will endlich Fish&Chips. Also fahren wir zur Abwechslung nach Polpero. Böser Fehler. Wir dürfen erstmal 5,-Pfund für den Parkplatz abdrücken, um dann festzustellen, das Polpero geschlossen ist. Der Ort an sich zwar nicht, aber, dafür die gesamte Gastronomie. Wir gehen trotzdem einmal zum Hafen und wieder zurück. Dann schwingen wir uns ins Auto und versuchen unser Glück in Ost-Looe (da habe ich vorgestern eine Fish&Chips Bude gesehen). Wir können dann auch für -,60 Pfund direkt hinter der Brücke parken und 10 Minuten später hat Ralf sein geliebtes Essen. Wir düsen also schnell zum Campingplatz und fangen an zu futtern. mit fast 7-, Pfund/Portion ist es zwar nicht wirklich billig, aber die Portionen sind riesig und wir sind froh, dass wir nur 3 genommen haben. Die schaffen wir ja nicht einmal.
Larissa ist sogar so überfressen, das sie in der Nacht spuckt und Ralf mitten in der Nacht für weitere 4,-Pfund den Schlafsack waschen darf.

Sonntag, 24.04.11

7°° Uhr der Wecker klingelt. Die Sonne scheint, der Wind weht. Ich finde es durch den Wind ziemlich frisch, als ich schnell draußen die die Schokoosterhasen verteile. Die Engländer laufen trotzdem in kurzen Hosen und Sommerkleidchen rum. Egal, wie die Temperaturen sind, die Sonne scheint, es ist Sommer befohlen. Bin ich froh, das wir keine Engländer sind und kuschele mich in meine Fleecejacke.
Nächste Herausforderung: Frühstück. Papa möchte englisch, die Kinder wollen Crepp mit Schokie. Aber Hotel Mama macht das alles möglich.
Danach starten wir über Liskeard, Lostwithiel, St.Austell und Truro nach Falmouth. Pendennis Castle steht auf dem Plan Wir wissen nicht so recht, wo wir in Falmouth lang müssen. Das Navi kennt Pendennis nicht, also Stop und das Garmin befragt und das Garmin weiß Rat. Wir fahren also weiter und 200m weiter steht dann auch ein Hinweisschild. Der Parkplatz erweist sich als nächste Hürde. Die Parkplätze sind alle zu kurz. Schließlich stehen wir aber und es gibt erst mal lecker Schwarzbrot, dann parkt Ralf nochmal kurz um und los geht es. Ich habe Pendennis hauptsächlich wegen seiner herrlichen Lage ausgesucht und in der Hinsicht erfüllt es auch voll die Erwartungen. Ansonsten gibt es noch fröhlich animierte Puppen, die die einlaufenden Tanker mit einer Kanone beschießen und jede Menge nur mäßig interessante Geschütze aus dem 2.Weltkrieg. Aber die Aussicht ist traumhaft, die Sonne scheint und alles wäre super, wenn es nicht ganz so windig wäre. Nach 1 1/2 h geht es zurück zum Auto und ab Richtung Looe. Unterwegs legen wir noch einen kurzen Stop bei Restomel Castle ein. Die Ruine ist eine normannischen Burg und liegt traumhaft im satten englischen Grün in der Nachmittagssonne. Wir verbringen hier noch einmal ein nettes Stündchen. Dann geht es endgültig zurück. Wir wollen Grillen und Larissa will Knoblauch. Also versuche ich Knoblauchbutter zu machen. Dummerweise ist die Butter zu hart. Aber wie zum Geier bekommt man im Wohnmobil harte Butter schnell weich? Des Rätsels Lösung, man föhnt die Butter. geht prima und wir haben zum Essen lecker Knobibutter. Toast mit Knobibutter, Tomate und Zwiebeln – ist superlecker und vertreibt Vampire, Mücken und Mitmenschen. Nach dem Abwasch noch schnell eine Runde „Tal der Abenteuer“ und ab ins Bett.

Montag, 25.04.11

7°° Uhr der Wecker klingelt, ich bin nicht wirklich motiviert, trotzdem koche ich Kaffee und beginne mit den üblichen Vorbereitungen. Wir wollen heute endlich weiter. Um uns herum herrscht auch schon reges Treiben, allgemeiner Aufbruch ist angesagt. Aber wir wollen nur nach Glastonburry und nicht nach Hause, wie unsere gesammelten Nachbarn. Für den Idioten mit dem Tätowierten schwarzen T5-Ratsch-Bumm wird das aber wohl nichts werden. Das ist der Bax vom Lieben Gott. Zuviel laute Musik ist böse! Deshalb ist jetzt auch die Batterie leer und das Auto will nicht mehr, das hilft nicht mal die Starthilfe von dem Idioten mit dem gelben T5-Ratsch-Bumm mit Arschgeweih.
Frühstück wie gehabt Aber diesmal möchte Dodo lieber Pfannkuchen. Es dauert etwas, bis wir geklärt haben, dass ich keinen anderen Teig mache und es nur darum geht, dass er heute kein Nutella, sondern Erdbeermarmelade darauf haben will. Das schaffe ich super, der Tag ist gerettet. Punkt 10°° Uhr ist Abfahrt. Und trotz Stau sind wir um 14:50 Uhr auf dem Isle of Avalon Campground. Schnell einen Cappuchino auf der satten grünen Wiese, in strahlender Sonne getrunken, die Räder abgeschnallt und auf geht es. Nach 1,4 km stehen wir vor der Abby. Da haben sich die Räder ja echt gelohnt. Aber zumindest sind jetzt auch die Kinder mal links gefahren. Dann gibt es die Besichtigung der Abby. Das Wetter ist herrlich. die Sonne scheint und das Gelände ist so schön, wie ich es in Erinnerung hatte. Kurz vor 18°° Uhr gibt es am Kiosk gegenüber noch ein Eis für die Kid´s. Dummerweise wird ein paar Meter weiter ein Mann zusammengeschlagen während die Kinder noch ihr Eis essen. Zum Glück kriegen sie aber nicht viel davon mit und zum Glück sind auch genug Engländer da, die sich kümmern. Ich wüsste auf Anhieb nicht mal die Nummer der Polizei.
Wir fahren also zurück zum Campingplatz und verbringen den Abend in der Abendsonne vor dem Auto sitzend, während Larissa und Dodo Fußball spielen, bis es wieder lecker Gegrilltes zum Abendbrot gibt.

Dienstag, 26.04.11

Nach einem gewohnt ausgiebigen Frühstück und der schönsten Dusche des Urlaubs (es gibt in jeder Duschkabine eine Frau im Jugendstil auf dem Wandkacheln) starten wir zunächst nach Wells. Beim zweiten Kreisen durch die engen Straßen, schaffen wir es dann das Auto abzuwerfen und stapfen wieder mal bei strahlender Sonne los. Die Kirche ist noch weit weg. Aber irgendwie ist sie ziemlich klein und beherbergt zusätzlich zur Kirche ein Café und eine Kinderspielecke. Eine nette Engländerin klärt uns auf, dass hier ist nicht die Kathedrale, es ist St. Cuthbert. Hab ich auch schon gemerkt, dass hier was nicht stimmt. Aber die Kirche ist trotzdem schön. Hell, sonnendurchflutet, mit reicher Deckenmalerei. Nachdem wir genug geguckt haben stapfen wir los und finden schließlich „The Cathedral“. Hier bekommt Larissa ein Quis zur „Royal Wedding“ aufgedrückt. Die spinnen die Briten. Ich bin nur froh, dass wir am Freitag die Fähre nehmen. Ganz allmählich wird es hier gruselig. Die Pubs werben damit, dass man bei ihnen die „Royal Wedding“ live gucken kann, die Läden bieten jede Mendge Tinnef mit Kate und William an, es gibt Wedding Cake und Pappteller und Becher mit der englischen Flagge. (haben wir selbst). Egal, England ist im Hochzeitsrausch, aber wir wollen jetzt erstmal die Cathedrale anschauen, und genau das tun wir auch erstmal ganz ausgiebig. Danach gibt es lecker Subs und dann starten wir Richtung Avebury. Unterwegs wollen wir ein Kaffeepäuschen an Nunney Castle machen. Das ist aber nicht zu finden. Und die Straße nach Nunney ist für unser Wobi zu schmal, oder auch das Wobi zu dick. Also canceln wir das Ganze und fahren weiter.Bei Westbury gibt es ein „White Horse“, da gibt es einen Parkplatz, sagt der Reiseführer. Parkplätze sind hier nämlich Mangelware und Ralf hätte gern ein Käffchen. Also los. Beim zweiten Versuch finden wir die richtige Straße und finden auch die einzige Brücke, die breit genug für uns ist. Dumm ist nur, dass hier grade gebaut wird und die Brücke deshalb für Fahrzeuge über 3t gesperrt ist und wie hätte unser Dodo früher gesagt „So dick ist“ für uns heißt das „Du kumst hier nich durch!“ Blöd, also wieder keinen Kaffee und nur einen entfernten Blick auf den schimmligen Berg. Äh ich meine auf den Schimmel am Berg.
Das Navi sagt, wir brauchen nur noch 30 Minuten bis Avebury. Das wäre kurz nach 3°°, also gibt es da Kaffee. In Avebury kurze Beratung auf dem National Trust Parkplatz (5,- GBP Parkgebühr), dann ab zum Campingplatz. Black Lake Holiday Park ist unser Ziel. Dort gibt es auch endlich TEE, Tee nicht Kaffee. Aber schmeckt trotzdem gut und wir beschließen heute einfach nur faul zu sein und nicht „Alte Steine“ anzugucken. Während wir in der Sonne vor dem Auto sitzen, bekommen wir Besuch von drei Enten, 2 Männchen und ein Weibchen, ein dickes Weibchen! Und ein gefräßiges Weibchen wie sich zeigt als die Kinder die Önten mit Weissbrot füttern. Die Önt Önt frist sogar aus der Hand und die armen Kerle kriegen nichts ab. Oder zumindest kaum etwas und das, obwohl sie mit lautem ÖntÖnt protestieren. Als alles Brot weggefressen ist und die Enten unter lautem ÖntÖnt entfliegen behauptet Larissa das heißt, das die Kerle jetzt das Weibchen fressen wollen um doch noch an das Brot zu kommen.
Später gibt s lecker Nudelm mit Knoblauchsoße, und dann Keltis. Ralf liebt das Spiel. Er hat immer genau die Karten auf der Hand die er nicht gebrauchen kann und verkündet die jeder neuen Karte die er zieht, dass das genau die Karte ist, auf die er gewartet hat, weil er sie so gar nicht gebrauchen kann. Jedenfalls haben wir eine Menge zu lachen, bevor es um 22³° endlich Ruhe gibt.

Mittwoch, 27.04.11

Ralf sagt das Waschhaus hat echt Stil. So eine Mischung aus 60er Jahre und DDR. Die Türen schließen nicht, Die Klobrillen sind schief, die Dusche muss man von vor der Dusche einschalten und auch wieder dort ausschalten. Echt super.
Da kann ihn nur ein gutes Frühstück entschädigen. Dann geht es los. Wir wollen uns doch noch den Steinkreis von Avbury ansehen. Im Handbuch von English Heritage steht, dass Members frei Parken. Wir laufen also den Parkplatz von gestern noch mal an und richtig, wer lesen kann ist im Vorteil! EH und NT Members parken free. Prima, wieder 5,-GBP gespart. Heute ist es ziemlich kühl und so starten wir eingemummelt unsere Tour. Das kleine Dorf Avbury liegt wirklich inmitten eines Erdwalls und dem darin befindlichen Steinkreis und inmitten unzähliger Schafe Bääh. Wir betrachten alles ausgiebig und trollen uns dann ins Auto. Kaum sind wir wieder im Auto kommt die Sonne durch. Auf das Langgrab mit Klautrophobiegarantie verzichten wir trotzdem gern.. Dann erhaschen wir im Vorbeifahren noch zwei kurze Blicke auf weiße Pferde an grünen Bergen, bevor wir uns auf die Autobahn stürzen. Leider hat sich das Navi so an das Linksfahren gewöhnt, dass es uns links, also nördlich um London herumführt. Das kostet uns mal eben eine Stunde und ganz viel Nerven, weil hier dicke fette Baustellen gibt. Unterwegs mache ich dann noch mal den Campingplatzcheck. Alle Plätze bei Canterbury liegen direkt an Bahnlinien – super. da weichen wir doch lieber gleich nach Black Horse Farm Park in Denosol aus und bleiben da zwei Nächte. Von dort sind es 20 km bis Canterbury und es ist eh unser Campingplatz vor der Fähre, weil die auch in 1/2 h zu erreichen ist und der Platz keine Bahnlinie, aber dafür eine Nachtigall hat. Um 16³° sind wir da. Und verbringen den restlichen Tag mit wohlverdientem Faul sein, Spaghetti Carbonara und Kniffel.

Donnerstag, 28.04.11

Nach dem Frühstück starten wir nach Canterbury. Das Wetter ist zwar nicht so toll, aber es ist trocken, nur etwas kühl, aber schließlich haben wir erst Ende April. Direkt an der A2 gibt es einen Park&Ride Parkplatz an der Old Dover Street. Das beste, es gibt einen ausdrücklichen Wohnmobilbereich, der nicht am“A..“ Ende der Welt liegt und auch nicht mehr kostet als für PKW´s, aber das aller Beste, der Transfer für die ganze Familie ist auch im Preis enthalten. Für sage und schreibe 2,50 GBP dürfen wir parken und riden. das ist doch ne feine Sache. Wir wissen zwar nicht so genau wo wir ankommen, Aber das wird schon. Nach einer kurzen Orientierung ist dann klar, wir sind nur 5 Minuten von der Cathedrale entfernt. Die ist auch schnell gefunden und wird ausgiebig betrachtet. Hierfür ist der stolze Preis von 18,-GBP zu zahlen, wobei wir noch Glück haben. ich habe bei den Recherchen im Internet einen Voucher gefunden, mit dem ein Kind in Begleitung eines voll zahlenden Erwachsenen freien Eintritt bekommt. So sparen wir für die beiden Kid´s 12,-GBP. Dann wird alles genau betrachtet. wobei uns die Glasfenster und die Kirche begeistern, Wir uns aber einig sind, das der „Hut“ des schwarzen Prinzen reichlich albern ist. Als Nächstes besichtigen wir Subway und Ralf einen Pizzastand. Um uns herum herrscht der Hochzeitswahnsinn. Kate Midelton und Prinz Wiliam grinsen uns aus jedem Schaufenster an. Larissa, unser kleines Lästermaul, erkennt sofort, dass Prinz Wiliam auf einem Teil der Bilder auch noch gelbe Zähne hat. Und Dominik befürchtet, dass gleich alle kleinen Kinder gefangen und am Buckingham Palast aufgestellt werden, wo sie dann begeistert Fähnchen schwenken müssen. Das sollen sie hier mal lieber nicht so laut sagen. Schließlich ist England dem Royal Wedding Wahnsinn voll verfallen. Dann geht es weiter durch die entzückende Altstadt. An der Bank einen kleinen Kirche bergen wir mal eben einen Micro. Das Zurückbringen wird schon etwas schwerer. Erst sitzt eine Oma auf der Bank, dann schaffen wir es gerade noch ihn wieder zu „parken“, bevor die Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche quillt. Die haben sich richtig schick gemacht. Der Bräutigam, der Brautvater und die Brautjungfern tragen grell orange Krawatten und Kleider,die sich herrlich mit den roten Haaren der Braut beißen und auch einige andere Gäste der Gesellschaft sind in „dezent“ englischen Schick gekleidet. Wir ergreifen lieber die Flucht und machen uns auf die Suche nach der St.Augustine´s Abby. Von hier startete der heilige Augustinus die Rechristianisierung Südenglands und es war über Jahrhunderte hinweg eine der grössten Abteien Südenglands, bis sie der Zerstörungswut von Henry VIII zum Opfer fiel. Der hat nämlich nicht nur einige seiner Ehefrauen, sondern auch jede Menge Abbys platt gemacht und deshalb muss der arme Ralf sich jetzt hier die ganzen Trümmer angucken. Ralf ist not amused. Er ist ERKÄLTET. Ja, ganz recht, wir sind in England. Die ganze Zeit scheint die Sonne und Ralf ist erkältet. da kann was nicht richtig sein. Richtig ist, dass wir noch mal schnell Cachen müssen. Der nächste Cache ist ganz in der Nähe, wieder ein Micro. Hinweis, hinter BIM 007. Larissa erkennt die Lage sofort. Große Straße, hässliche Gegend, hier werden wir keinen James Bond finden. Tun wir dann aber doch. Ich sehe BIM 007, Ralf birgt ihn und wir loggen ganz in Ruhe, während wir in der Nähe die Standbilder von Königin und König von Kent betrachten. Inzwischen ist auch die Sonne wieder da und es ist richtig angenehm hier auf der Bank. Trotzdem haben wir nun genug. Wir machen uns, nachdem Ralf den Cache replaciert hat, auf den Weg zurück zum Bus, der uns dann schnell und bequem zum Wobi bringt. Jetzt steht noch die Besichtigung des Lidls von Harw und ein anschließender Besuch im China Take away, sowie im daneben liegenden Fish&Chips Laden auf dem Programm. Auf dem Campingplatz gibt es dann eine Friss dich zu Tode Orgie. Ralf hat zum Glück nur medium Fish und 1x Chips gekauft und ich habe auch für die Kids nur eine large Portion gebackene Nudeln gekauft. Trotzdem sind wir danach alle total überfressen. Zum Glück fallen jetzt auch 3-4 Regentropfen und wir haben eine Ausrede, warum wir nicht spielen, sondern den „Rosaroten Panther“ (mit Steve Martin) gucken.

Freitag,29.04.11

Der Tag der Hochzeit ist da, und wir ergreifen die Flucht. 9°° Abfahrt nach Dover. Hier herrscht auch der Wahnsinn, nicht der Hochzeitswahnsinn, sondern der Fährwahnsinn. Die Spuren wechseln ständig und immer wenn wir glücklich in einer stehen, müssen wir doch wieder in eine andere, weil sie plötzllich nur noch für PKW´s ist. Dann haben wir den Check in Schalter erreicht und 20 Minuten später sind wir verladen und bereit zur Abfahrt. 10:25 Abfahrt, nicht 12:50, das bringt uns jede Menge Zeit. Um 12:35 mit etwas Verspätung sind wir in Calais und beschließen, da das Wetter pampig ist, rechts bis in die Niederlande durch zu fahren. Böser Fehler! um 14°° erreichen wir den Ring 2 um Antwerpen. Dann geht nichts mehr. die nächsten 3 Stunden stehen wir ziemlich dumm auf dem Ring um Antwerpen rum. Der Stau reicht 1x komplett um die Stadt und zum Teil kommt er so zum Erliegen, dass ich Ralf sogar mal schnell einen Kaffee kochen kann. Zum Glück haben wir ja auf der Fähre ein sehr frühes Mittagessen in Form von herrlich pappigen Sandwiches zu uns genommen. Das Problem ist nur noch der Campingplatz. Aber da hilft ein kurzer Anruf. Man kann bis 20°° Uhr einchecken. Als nächstes bricht ein fettes Gewitter mit Hagel über uns herein. Toll, 11 Tage England mit viel Sonne und fast ohne Regen und kaum sind wir wieder „auf dem Festland“ solches Sauwettter. Aber irgendwann ist auch das geschaft. Wir lieben Belgien! Um 18:50 überqueren wir genervt die Grenze zu den Niederlanden und um 19:10 sind wir dann auf dem Campingplatz De Achterste Hoef. Pünktlich zum auch hier einsetztenden Gewitter. Super. Ich koche schnell Reisfleisch und verstaue die Schlafsäcke und Matten und was hier noch so im Weg liegt, weil die Kinder komischerweise nicht im Zelt schlafen wollen. Ralf nutzt dann schnell eine Pause zwischen zwei Gewittern, um den Strom an zu schließen und wir verbringen den Abend mit Kniffel. Bei dem Geprassel auf dem Wobidach stören wir jedenfalls keine Nachbarn mit dem Würfelgeklapper.

Samstag, 30.04.11

8°° Uhr, die Sonne scheint und es verspricht ein schöner Tag zu werden, super, wir besichtigen ja heute die Autobahn. Um kurz nach 9°° geht es los und wirklich die Sonne scheint wie blöd. Bei Waltrop machen wir Pause am Schiffshebewerk Heinrichsburg. Das Mittagessen klappt prima, es gibt Hot Dog. Die Besichtigung des Hebewerkes ist etwas anstrengender. Larissa kommentiert das Ganze mit quäkend nasaler Stewardessen-Stimme. Zum Glück ist auch das irgendwann geschafft und wir dürfen zurück auf die Autobahn. Auf nach Hause. Noch 220 km „pfeilschnell“ mit röhrendem Diesel.